Das Gras wächst auch nicht schneller, wenn man dran zieht.

Montag, 28. März 2011

"Mögest du in interessanten Zeiten leben." (alter chinesischer Fluch)

Manche Ereignisse sind so schrecklich, das man danach wie gelähmt ist, selbst wenn es am anderen Ende der Welt geschieht. Seit meinem halben Leben liebe ich Japan. Seine Landschaft, die Kultur, die Menschen, seine Religion, seine Bauweise. Dieses Land nun im Angesicht einer solch schrecklichen Katastrophe zu sehen, schmerzt mich ungemein. Ich brauchte lange, die Lähmung des Geistes abzuschütteln oder besser, mit ihr zu leben. Noch immer kann ein Teil von mir nicht realisieren, was die Bilder im Fernsehen vermitteln, ein anderer hat ob der Ereignisse im AKW einfach nur Angst. Als die Meldung kam, geringste Mengen radioktiver Partikel seien nun bei uns angekommen, konnte ich nur mein Kind an mich pressen und an den Fluch denken, der meine heutige Überschrift ist. Zur Natur- und Technologiekatastrophe kommt noch der Rebellenaufstand in Libyen und erneut aufflammende Gewalt im Gazastreifen. Irgendwie ist es zur Zeit alles zuviel. Zuviel Schmerz, Tod, Hass, Gewalt, Zerstörung, Trauer, Angst, Leid. Und trotzdem muss man funktinieren, weiter machen.

Und so backt man Kuchen:















Selterskuchen:
3 Tassen Mehl
3 Eier
1 Tasse Zucker
1 Tasse Öl
1 Tasse Selters
1 Päckchen Backpulver

Backblech fetten, alles zu einem glatten Teig verrühren und gleichmäßig auf dem Blech verteilen. Bei 180Grad für 20 Minuten backen. Man kann als Belag Kouvertüre, Zitronenglasur oder alles mögliche nehmen, was einem einfällt. Wer es ganz bunt mag, teilt den Teig in Schüsseln auf und gibt Vanillepuddingpulver, Schokopuddingpulver oder rote Grütze dazu. Nennt sich dann Papagienkuchen.

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Ergotherapie gab es inzwischen ja schon zwei Sitzungen, bei der am 17. März hat mich nur der Akku meiner Kamera im Stich gelassen. So gibt es nur zwei Bilder, die hier:


Hier steht der Turm zwar leider nicht mehr, aber Erik schaffte es, acht Steine übereinander zu stapeln. Absolute Premiere, wat war ich stolz.

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Zwischendurch, am 22ten, wurden Schränke angeliefert.

Hm, die Reihenfolge ist ein wenig durcheinander gekommen, was solls. Der Aufbau ging recht schnell und eingeräumt sind sie auch schon fast vollständig. Inzwischen habe ich das Luxusproblem: "Was pack ich da nun rein." Herrlich!

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Die zweite Ergostunde fing mit Rumbaumeln an, da macht Erik super mit. Er schaut Andrea an, lässt seine Finger über die Matte streifen, findet Eindrehen einfach klasse, ich muss mir immer ein Grinsen verkneifen, wenn ich daneben sitze.


Beim Bohne-in-die-Flasche-stecken ist der Bursche echt geschickt, war Andrea schon beinahe überrascht. Aber wer überall herumfummeln, trainiert sich so im Alltag, oder?

Wooohooo, ich bin das Schlossgespenst ... . Neenee, jetzt wirds gleich bunt, äh grün.











Ich lasse die Bilder einfach mal für sich sprechen.

Die Kreise hat Erik an den Spiegel gemalt, ohne irgendwelche Anleitung. Schnell ein Papier drauf gepappt, da hab ich noch in Jahren was von.

Und wo die Hände gerade so schön eingeschmiert sind, gleich noch ein paar Abdrücke von machen. Das hier sind die, die am schönsten geworden sind.

Bei der Ankunft zu Hause wartete schon dieser kleine Kerl auf uns. Danke schön, Frau Nachbarin. So einen wollte ich schon als Kind immer haben.

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Irgendwann gab es bei uns auch mal Pizza, für mich eine Calzone ... aber ohne Oliven!



Es wird natürlich gleich inspiziert, was das denn da eigentlich ist. Hat super geschmeckt, Erik wie auch uns Großen.

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Am Samstag war ich mit Liraluh auf einem kleinen Flohmarkt und ich habe auch so einiges gefunden. Die Spielsachen folgen noch, ich habe sie ersteinmal im Keller versteckt.

Fundstücke aus der Kindheit *hachmach*.

Wer Märchen, Sagen, Fabeln und artverwandte Sachen sammelt, kann daran natürlich nicht vorbei gehen. Bei zwei Büchern ist zwar der Umschlag beschädigt, aber das Buch an sich sieht noch wunderbar aus.

Die sind fürs Kind, ich mag den alten Mann und seinen Kater einfach. Und die Mucklas natürlich auch.

Abteilung Non-Books. Die zwei Musik-CDs hab ich vom Versandhaus mit dem großen A.

Auch diese Bücher sind im Internet gefunden worden, meine bisherige Suche auf Flohmärkten wurde einfach nicht vom Erfolg gekrönt. Wer wirklich gute Science-Fiction lesen will, ich kann euch den Autor nur empfehlen. Zur Zeit sind leider nur zwei Bücher von ihm im Buchhandel bestellbar und es sieht nicht so aus, als würde sich daran in nächster Zukunft etwas ändern.

Das ist der inzwischen fünfte Band der Mercy Thompsen Reihe. Das einzig schlechte an den Büchern ist, das man alles mit einer Hand machen muss, wenn man angefangen hat zu lesen, es ist einfach zu spannend. Die Autorin hat eine wunderbar stimmige Parallelwelt geschaffen, in welcher es Werwölfe, Vampiere und, als großen Sammelbegriff, das Feenvolk gibt. Wer gerne mal etwas Fantastisches liest, zugreifen. Absolut empfehlenswert!!!

Für Neugierige, das gehört zur Reihe (uns steht bei mir natürlich auch im Bücherregal):
1. Ruf des Mondes
2. Bann des Blutes
3. Spur der Nacht
4. Zeit der Jäger
5. Zeichen des Silbers

Es gibt noch eine zweite Buchreihe zu den Werwölfen, wobei Reihe fast zuviel gesagt ist, es sind bis jetzt zwei Bücher. Ich empfehle jedoch, mit Mercy anzufangen, man hat einfach eine bessere Einführung in die Welt von Patricia Briggs.

1. Schatten des Wolfes
2. Spiel der Wölfe

Für alle, die einmal einen Blick in die Welt eines Autisten werfen wollen, es ist ganz wunderbar geschrieben.

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Noch zwei Schnappschüsse vom Wochenende. Wir haben alles aufgegessen und heute scheint dafür bei uns die Sonne.

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Ich wünsche euch eine ganz tolle Woche, ich packe jetzt das Kind und mich ein und dann machen wir uns auf Nahrungssuche im Supermarkt.

Hier das vor langer Zeit versprochene Bild von mir mit Brille.

Montag, 14. März 2011

Wie gelähmt

schaue ich mir die Bilder im Fernsehen an. Sehe, wie eine riesige, mit Schlamm versetzte Welle in die Städte rast und alles, was ihr im Weg steht, einfach wegspült. Autos, ganze Häuser, einfach weg. Mir schnürt sich der Hals zu, wenn ich daran denke, das in diesen Augenblicken die Leben von Hunderttausenden zerstört werden. Wer sich vor der Welle retten konnte muss mit ansehen, wie sein Haus, alles was er besitzt, einfach weggerissen wird von den Wassermassen.
Und als ob das schwerste Erdbeben in der Geschichte Nippons und der anschließende Tsunami noch nicht schrecklich genug währen, drohen nun die Kraftwerke zu kollabieren.
Ich bin in Gedanken bei allen Bewohnern Japans und bete, das es nicht zu noch mehr schrecklichen Geschehnissen kommt.

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Gestern abend chattete ich mit meiner Schwester und war im Anschluß daran so dankbar, das es Erik gut geht, ich hatte Tränen in den Augen.
Ihre Schulfreundin N. hat vor anderthalb Jahren Zwillinge geboren, viel zu früh. Ein Junge und ein Mädchen. Dem Jungen ging es nach einer Weile ganz gut, doch das Mädchen, Lili, war mehrfach schwerstbehindert. Blind, taub, stumm, nicht in der Lage zu krabbeln/zu laufen, ein fehlerhaftes Verdauungssystem und jede Nacht furchtbare Krämpfe während denen sie schrie, schrie, schrie. Dieses kleine Mädchen ist jetzt vor zwei Wochen gestorben, wurde am letzten Freitag beerdigt. Mir bricht das Herz, wenn ich an N. denke. So lange hat sie gekämpft und nun muss sie ihr Mädchen doch gehen lassen. N. sucht zur Zeit Trost in der Religion, hält sich daran fest, das Lili nun an einem Ort ist, wo sie singen, tanzen, lachen kann ... all die Dinge ebend, die ihr hier verwehrt waren. Ich kann sie gut verstehen und schicke Lili die schönsten Blumen in den Himmel.
Als bitteren, bösen Gedanken habe ich im Hinterkopf, das es vielleicht besser ist. Nicht für N., für Lili. Was hätte sie für ein Leben gehabt, in ihrem eigenen Kopf gefangen, man wusste nicht einmal, ob sie sonst, über die Haut etwa, Umweltreize aufnehmen konnte. Keine Möglichkeit zur Kommunikation, zur Interaktion mit der Umwelt. Ein bitterer, trauriger Gedanke.


Irgendwie war die letzte Woche echt übel. Ich lenke mich jetzt mit Aufräumen, Wäsche waschen und Kuchen backen für den Geburtstag der Schwiegermam ab.

Montag, 7. März 2011

Da issa wieder


Ich weiß nicht, was das Bürschchen die letzten 4 Monate so gemacht hat(hatte vielleicht eine Freundin , jetzt ist ihr aufgefallen, was für ein bekloppter Mensch er ist und hat ihn verlassen), aber scheinbar braucht er wieder ein wenig Aufmerksamkeit. Vor einer ganzen Weile wurde Sonea (und mit ihr alle behinderten Kinder) auf YouTube wüst von einem kleinen Bürschen angefeindet. Nun ist er wieder da.
Das Schlimme an diesem Menschen ist, dass er außer Schwachsinn, Beleidigungen und (nur für ihn) urkomischen Kommentaren nichts von sich geben kann. Laut seiner Aussage ist er im zweiten Semester Journalismus/Germanistik ... das will ich einfach nicht glauben. Der Beruf des Journalisten war für mich immer etwas besonderes, man hat eine gewisse Verantwortung der Gesellschaft gegenüber, unvoreingenommen von etwas zu berichten. Von Parteilosigkeit kann man bei diesem Menschen nicht reden, seinen späteren Arbeitgeber kann ich mir schon vorstellen. Irgend so ein dummes, braunes Blättchen in irgendeinem kleinen Kaff, wo es ein Ereignis ist, wenn eine Herde Kühe über die Hauptstraße getrieben wird.
Wer es noch nicht gemacht hat, registriert euch bitte bei der Sonnenscheinarmee! Sie existiert nur, um gemeinsam gegen solche Menschen aufzutreten, deshalb ... MACHT MIT, STEHT AUF, SAGT ETWAS!!!#

PS das Bild ist ein Link zu noch mehr von solchen hübschen Bildchen ... Auslachen ist auch eine Möglichkeit, oder?

Freitag, 4. März 2011

Backe backe Kuchen

Am Donnerstag hatte Erik wieder Ergotherapie, ist inzwischen fest in der Wochenplanung drin.

Es ging wieder in eine Schaukel, diesmal aber nicht so groß wie beim letzten Mal. Der Bursche hat sich einen Spaß draus gemacht, sich mitten im Schwung aus dem Tuch heraus zu winden und Andrea und mir einen riesen Schreck einzujagen.

Hier wollte Andrea eigentlich von Erik, das er Kastanien (in der Kiste mit dem blauen Tuch) in den Eimer steckt, der neben ihm steht. Im Deckel des Eimers waren zwei Schlitze kreuzförmig in der Mitte, da sollten die Dinger durch. Aber nicht mit Erik, der wollte das Auto vom Schrank haben und hat die Kastanien da rein gepackt, war Andrea auch zufrieden.















Aus unerfindlichen Gründen backe ich in letzter Zeit wie verrückt, zwei Kuchen die Woche ist normal. Erik freuts, er haut immer gut rein. Ich benutze ganz gern Backmischungen, da muss ich nicht noch ewig mit der Waage herum hantieren. Büschen faul, aber schmecken tun sie auf jeden Fall.

Das Bild hier passt gut zu Eriks derzeitigen Lieblingsbeschäftigungen: irgendwelche Sachen irgendwo rein stopfen. Hier schiebt er die Memoriesteine durch die Ritze über der Tür, wenn alle drin sind, muss ich den Schrank aufmachen und dann werden die Steine unten durch die Ritze wieder raus geschoben. Dann gehts wieder von vorne los. Ein super Spiel, da sind Erik und ich einer Meinung.

Ein weiteres Lieblingsspiel: Rumhopsen. Auf allem. Hier nutzt Erik die Zeit, wo ich frische Bettwäsche zusammen suche, um ausgiebig herum zu tollen.


Nach ein paar kräftigen Hopsern zieht Erik in der Luft die Beine an und lässt sich aufs Bett/die Couch fallen. Ich nenne das die Kanonenkugel.


So langsam kommt der Frühling auch hier bei uns an, Nachts sind es aber gerne noch -6 Grad. Brrrrr.

Tja, wer viel herum tobt wird auch mal müde. Vor allem wenn man zum Mittagessen ordentlich rein gehauen hat. So gegen drei Uhr saß Erik auf der Couch und wie im Video kippte er mal fast auf die eine Seite, bald auf die andere. Als ich mit der Kamera ankam lag er schon so da, zu spät. Süß ist er aber auf jeden Fall, mein Schatzl.