Das Gras wächst auch nicht schneller, wenn man dran zieht.

Freitag, 19. November 2010

Es geht zu Ende

Morgen ist mein vorletzter Tag im Spielzeugladen. Und am Dienstag mein, voraussichtlich, letzter in der Buchhandlung. Ein Teil von mir trauert wirklich sehr, denn ich liebe den Beruf des Buchhändlers über alle Maßen *verkneift sich schwärmerische Ausführungen*.
Aber
1) ist es besser, man verlässt einen Betrieb, wenn es mit der Gehaltszahlung nicht klappt
2) habe ich jetzt Ruhe und Muße für mein Kind
3) habe ich den Kopf frei und muss mir nicht immer Sorgen machen, wie es weiter geht (siehe Punkt 1)

Tja, ich sehe das Ganze inzwischen mehr als Chance denn als Problem, denn viele Schwierigkeiten werden jetzt einfach beendet.

Blendende Grüße (auch wenns Wetter eher trübe ist) an euch und einen wunderbaren Freitag

Donnerstag, 18. November 2010

Zu Hülfe

Es ist vielleicht schon jemandem aufgefallen, bei dem ich angemeldet bin ... bei den regelmäßigen Lesern wird von mir nur ein anonymes Bildchen gezeigt und meine Mailadresse steht teilweise darunter. Bei der Erstellung des Blog hatte ich noch so irgendwie gar keine Ahnung und nun steht beim Benutzernamen etwas Falsches. Auch nach langem Suchen und Herumprobieren habe ich es nicht geschafft, das alles irgendwie zu beheben. Gibt es einen schlauen Menschen, der mir da weiterhelfen kann? Bitte bitte?!

Anderes Thema *g*
Heute war ein rundum schöner Tag. Liraluh hat mich zum Frühstück besucht und mir nachträgliche Geburtstagsgeschenke mitgebracht. Nach einem entspannten Frühstück (Erik verdrückte anderthalb Brötchen, der gute Bube) ging es ans Auspacken. Meine Augen wurden immer größer und der Mund fand sich schließlich in einer breiten Grinseposition wieder. Es gab eine Stoffhülle für Bücher (damit sie unteregs nicht so sehr leiden müssen), eine TaTüTa, zwei Filme und zwei Gutscheine von einem hier ansässigen Gamesshop im Werte von 50,- €. Ich fackelte nicht lange, rief dort an und bestellte mir die Sammlerausgabe von World of Warcraft Cataclysm vor. Muss ich zwar noch etwas drauf zahlen, aber mit den Gutscheinen ist der Preis zu verschmerzen.
Erik war heute den ganzen Tag recht zauberhaft. Er hat gehört, Sachen wieder zurück gelegt, wenn er sie genommen hatte, hat nichts rumgeworfen ... ab und an musste ich mich vergewissern, ob es auch mein Kind, was hier herum tollte. Wenn er diese Nacht jetzt vielleicht durchschläft und nicht wie letzte um 2:26 wach wird, um dann 2 Stunden wach zu bleiben, würde ich das als kleines Wunder ansehen. Vielleicht hat er ja den Sprung, den er seit etwa 5 Wochen macht, endlich geschafft!?! *hofft janz dolle*

So, ich geh jetzt Wäsche aufhängen. Euch noch einen schönen Abend.

PS Bilder von den Geschenken und vom Sonntag werden nachgereicht, mein PC wird mal wieder belagert.

Mittwoch, 17. November 2010

PS

Der letzte Beitrag war ganz schön negativ, deshalb hier noch ein paar schöne Bemerkungen.

- Wir gehen viel spazieren. Schön Hand in Hand und der Sohn kann alles in Ruhe untersuchen, was er so für interessant befindet.

- Der Wikinger ist extrem verschmust in den letzten Wochen.

- Einschlafen klappt wieder gut. Der Mittagsschlaf muss dafür zwar ausfallen, aber es klappt wieder. Dazu wird mein Kopf ganz nah zu seinem heran gezogen und so muss ich bleiben, bis er eingeschlafen ist. ... Was tut man nicht alles fürs Kind.

- Dank ungehemmtem Nahrungsangebot ist das Gewichtsdefizit von der Krankheit fast wieder ausgeglichen (er frisst wie eine siebenköpfige Raupe um sich herum).

- Geburtstag hatte ich auch, am Sonntag. Sonnabend Vormittag wurde Sohnemann von meinem Dad abgeholt, um bei meinem Eltern zu übernachten und mein Mann und ich haben lecker gegessen (ich durfte endlich mal wieder richtig scharf essen, weil ich nicht mit dem Kind teilen musste). Sonntag dann mit der Bahn zu meinen Eltern, lecker Mittag gegessen, Kuchen gabs auch ganz fabelhaften und Geschenke natürlich auch so einige. Ein wunderbarer Tag.

Mal wieder da

und so ein wenig am verzweifeln.

Die heftigen
Brechanfälle hielten noch circa eine Woche an, mit Vorliebe Nachts (ungeahnte Wäscheberge waren zu erklimmen). Der arme Wurm hatte sich in der Kita (wir waren nur 15 Minuten da, um wegen einer Beurteilung für das Gesundheitsamt nachzufragen) eine Magen-Darm-Grippe eingefangen und dazu auch noch ordentlichen Husten. Tja, und wie das scheinbar bei kleinen Kindern so ist, Husten + Magen/Darm = Mutti darf waschen. Das haben wir aber zum Glück überstanden ... auch wenn ich zum Ende hin (nach der vierten Nacht, in der man aufspringt, weil das Kind hustet) mit den Nerven am Ende war. Zum Glück griff aber das alte Müttermantra "Es ist nur eine Phase, es ist nur eine Phase, es ist nur eine Phase, ...".

Letzte Woche Donnerstag hatten wir ein
Beurteilungstermin beim Gesundheitsamt, zum Glück gleich hier bei uns um die Ecke. Gleich nebendran ist die Zentrale der Rettungswagen, also hatte der Sohn ordentlich was zu gucken. Er wurde gewogen (14,5 Kilo, allerdings mit Zwiebelklamotten (wers nicht kennt, viele Sachen übereinander) und Gummiestiefeln ... durch die Grippe war der Wikinger arg abgemagert ... beim Baden habe ich fast geheult beim Anblick meines dünnen Kindes) gemessen (95 Zentimeter) und es wurden ihm verschiedene Spielzeuge und Karten gezeigt. Einen Stapelturm ignorierte er völlig (hat er ja zu Hause), die Tiere waren auch nicht so spannend, nachdem man ihm verboten hatte, sie anzuknabbern und die Bausteine hat er nur beguckt und vom Tisch geschmissen ... "Lasst mich in Ruhe mit dem Kram." (er spielt lieber mit den Duplobausteinen). Bei den Karten reagierte er wenigsten mit einem gewissen Interesse und die Ente wurde auf Nachfrage mit "WaaWaa" tituliert. Wo ich mich teils amüsierte und ein wenig genervt mit den Augen rollte, waren seine Abpulversuche bei den Aufklebern an der Wand. "Lassen Sie nur, die hat noch keiner ab bekommen," sagte die Frau vom Gesundheitsamt. Tja, mein Sohn hatte keine 30 Sekunden später ein Herz zur Hälfte runter gezogen. Soviel dazu.
Diagnose: ich nehme ihm
zu viel ab, lasse ihn zu wenig alleine machen. Jetzt stellt sich für mich die Frage, was muss ein Zweijähriger alleine können?
- Komplett alleine an- und ausziehen? ... Klappt bei uns nur teilweise. Hosen/Strumpfhosen werden hoch gezogen, Pullover zieht er sich über den Kopf, wenn man ihn zusammen
gekrempelt hat, mit Schuhen kommt er so einigermaßen zurecht, die Arme steckt er durch die Ärmel durch, wenn man ihm beim Finden des Loches hilft.
- Alleine essen? Mit viel Training,
Geduld (hab ich leider nicht so viel :/ ) und noch mehr Küchentüchern kann er inzwischen ganz ordentlich mit dem Löffel essen und kleine Winzschlucke aus dem Becher nehmen. Fingerfood ist immernoch das beste (heute gab es Hühnchennuggets, die waren natürlich super, musste ich ihm noch welche von mir abgeben).
-Hören, wenn man ihm etwas sagt. Daran verzweifle ich so langsam. Ich habe selber früher ab und an mal eine auf den Hintern bekommen und wollte bei meinem Kind nun die andere Seite der Erziehungsmethode anwenden. Aber irgendwie klappt das nicht so recht. Manchmal habe ich das Gefühl, der kleine Bursche tanzt mir auf der Nase herum und dann wieder frage ich mich, ob er einfach noch zu klein ist, um zu verstehen, was ich von ihm will. Wenn er, zum Beispiel, mal wieder etwas runter geworfen hat (mit Absicht) und ich von ihm will, das er den Gegenstand aufhebt, spreche ich wie gegen eine Wand. Dann wird gejammert, geweint, mit den Füßen gestampft ... geschafft habe ich es bisher nur einmal. Hier greift mal wieder meine mangelnde Gedult. Nach fünf Minuten Diskutieren bin ich mit den Nerven am Ende und lasse das Kind stehen (mit einem starken Gefühl, die schlimmste Mutter der Welt zu sein). Das er gut hören kann, weiß ich, aber wenn ich ihm sage, er soll nicht über die Stühle auf den Schreibtisch klettern, werde ich komplett ignoriert und ich muss ihn schließlich runter nehmen. Anschimpfen ... und nach zehn Minuten spielt er das Spiel noch einmal mit mir.
Wie verständig sind Zweijährige. Ich habe in letzter Zeit stark auf etwa gleichaltrige Kinder geschaut und irgendwie hören sie besser auf ihre Eltern. Ich weiß, man soll nicht vergleichen und in fremder Umgebung sind Kinder sowieso eher schüchtern, aber der Wikinger ist überall gleich. Alles muss untersucht werden, Winzigkeiten werden begrabbelt und wenn man (also ich) ihm sagt, er soll doch bitte die Waren im Regal lassen, reagiert er wie bei seinen Klettertouren auf dem Schreibtisch ... nämlich garnicht.
Ich habe bei dem Beratungstermin noch einen Antrag auf Fürhförderung gestellt, aber das wird wohl eine Weile dauern. "Sie haben am 11.02.2011 einen Termin im SPZ. Dann können sie ja sagen, das bereits ein Antrag gestellt wurde, dann das wird man ihnen dort gewiss vorschlagen." Na klasse, dachte ich mir nur, so lange dauert das also.
Es wurde mir auch empfohlen, ihn aus seiner jetzigen Kita zu nehmen (ich habe davon ja schon vergeschwärmt) und ihn in einer Integrationskita anzumelden. Das Konzept der offenen Gruppenarbeit ist scheinbar nicht sein Ding. Er hatte irgendwie gar keinen Draht zu seiner Betreuerin gefunden, rannte lieber herum und probierte, wo man überall Kopfstand machen kann.

Inzwischen frage ich mich nur noch, ob ich nicht zuviel von meinem Kind erwarte. Jedes Kind ist ja anders, wird gesagt und mein Kind in eine Normtabelle zu quetschen, gefällt mir auch nicht, aber so gewisse Richtlinien gibt es ja schon und wenn diese nicht erfüllt werden, wie soll man dann als Mutter reagieren? Inzwischen habe ich alle Untersuchungstermine vereinbart, die es so gibt und ein enormes Gefühl der Machtlosigkeit befällt mich ... vor allem, wenn mein Kind mich mal wieder vollkommen ignoriert und lieber sein Ding durchzieht.

Was haben eure Kinder denn so gekonnt, als sie zwei waren?

Auf ein baldiges, nicht ganz so entnervtes Wiedersehen.

Samstag, 30. Oktober 2010

Ich will ja nicht rumheulen ...

... oder ... na doch, so ein wenig.
Letzte Woche Dienstag treffe ich mich mit dem Vater vom Wikinger bei dessen Kita ... ich will das Kind abholen und der Vati will mir 2-Hand Sachen geben, die er von einem seiner Freunde bekommen hatte, welcher einen 5jährigen hat. Soweit, so gut. Wir kommen in den großen Aufenthaltsraum, an welchen der Speisesaal angrenzt und da liegt mein Sohn schlafend auf einer Matte an der Wand, mit einer Decke zugedeckt. Er war beim Mittagstisch einfach auf dem Stuhl eingeschlafen. Während der Vati das Kind bewachte, nahm mich die Leiterin der Kita zur Seite und erklärte mir mit netten Worten, das mein Sohn noch nicht reif ist für den Kindergarten, da er zu unselbständig ist, manchmal nicht auf Zurufe reagiert und sich nicht richtig in die Gruppe integriert. Er ist von der offenen Gruppenarbeit sogar eher überfordert, sieht sich wohl immer wieder ein wenig orientierungslos um. Als Empfehlung äußerte sie eine private Tagespflege. Da stehe ich also, kämpfe mit den Tränen, als ich ein Rumpsen hören.
Ein schneller Blick in den Aufenthaltsraum zeigte mir einen entgeisterten Vati, mit einem wachen Sohn auf dem Arm, welcher einem roten Fleck in der Gegend des Wangenknochens hat, den er vor ein paar Minuten noch nicht hatte. Laut der Schilderung meines ehemaligen Freundes war meinem Sohn ein Junge mit Anlauf und im Schlußsprung auf den Kopf gesprungen. Er hatte ihn scheinbar unter der Decke nicht gesehen und wollte einfach nur in etwas Weiches hopsen. Zum Glück ging alles glimpflich ab, dem Lieblingssohn ging es gut, war nur ein wenig bedröppelt vom plötzlichen wach werden.
Den Rest der Woche bis Samstag verbrachte ich mit der Suche nach Adressen von Tagesmüttern, war bei Ämtern und so nebenbei noch arbeiten. Sonnabend besuchte mich meine Schwiegermutti auf Arbeit im Spielzeugladen und sagte mir mit Sorgenfalten auf der Stirn, das sie jetzt, nach der Ansage der Kita, ihren Mut zusammen nimmt und mir direkt sagt, das mit meinem Sohn etwas nicht stimmt. Das Wort Entwicklungsstörung fiel. SPZ, EEG auch. Mein Schwager wurde mit sieben auf eine Störung untersucht und 4 (VIER) Stunden untersucht. Als ich mir das für mein Kind vorstellte, wurde mir ganz anders in der Herzgegend. Als ob es nicht mehr da sei, so fühlte es sich an.
Das mein Sohn einige Dinge nicht machte, hatte mich bis Dato nicht wirklich gestört, dafür veranstaltete er jede Menge anderen Unsinn (laut der Kita hatten sie noch nie ein Kind da, das so viel umher turn und Kopfstand macht, wo auch immer er sich abstützen kann). Als ich jedoch hörte, was Zweijährige so alles können müssen, woran mein Kind scheinbar nicht im Traum dachte, bekam ich weiche Knie. Jetzt, nachdem ich alles einigermaßen verdaut, mich und ihn beobachtet habe habe ich erkannt, ich habe ihn zuviel nicht machen lassen, ihm zuviel abgenommen, war in meinen Ermahnungen, wenn er etwas Verbotenes gemacht hat, zu weich. Mitte der Woche hatte ich ein allgemeines Gefühl des "Ich habe auf der ganzen Linie versagt," doch das ist inzwischen schon größtenteils enormem Tatendrang gewichen.
Diesen Montag war ich bei dem Kinderarzt, den mir meine Schwiegermutti empfohlen hatte und der stellte natürlich auch prompt eine Entwicklungsstörung fest (ich habe inzwischen für mich dieses Wort gestrichen, Entwicklungsrückstand ist treffender, finde ich). Überweisung ins SPZ, Termin am 11.02.2011 (das ist wohl relativ schnell für die Einrichtung hier in Berlin-Buch). Wie betäubt aus der Arztpraxis getaumelt und um die Ecke zur Buchhandlung, wo ich arbeite. Die Tränen, die ich schon das ganze Wochenende zurück gehalten hatte, wollten irgendwie unbedingt in dem Moment raus und so stand ich heulend bei mir auf Arbeit und meine Chefin versuchte, mich zu trösten. Jedes Kind ist anders. Was jetzt noch nicht ist bei ihm, kann man in dem Alter alles noch wunderbar nachholen. Alles ganz liebe Worte, doch in dem Moment fühlte ich mich wie die schlechteste Mutter überhaupt, das ich die Defizite meines Kindes nicht erkannt hatte.
Donnerstag ging ich mit dem Sohn zu seiner Kinderärztin, die ihn schon seit der Geburt betreute und äußerte ihr gegenüber ersteinmal nur den Verdacht, er höre vielleicht schlecht. Meine Mam hatte eine ganze Weile steif und fest behauptet, das Kind sei leicht autistisch und auch darauf untersuchte sie ihn. Hören wollte er wirklich nicht so wirklich, jedoch nur auf Verbote, andere Geräusche nimmt er ganz ausgezeichnet war (naja, was ich bis jetzt so durchgetestet habe, aber bestimmte Frequenzen bekomme ich einfach nicht hin, sorry, bin keine Fledermaus). Das ich der Ärztin nichts von dem Besuch bei dem anderen Arzt erzählte, fand ich schon verschlagen von mir, aber ich wollte, das sie ihn objektiv beobachtet und ihn nicht gleich in eine Schublade steckt. Sie kam zu drei Resultaten: 1. Hören müssen wir testen lassen, es gibt eine Übeweisung ins Hörzentrum in Berlin-Friedrichshain (Termin am 22.12, irgendwie wurden wir reingemogelt) 2. Autismus kann man ausschließen, wobei einen sehr leichte Form in diesem Alter noch nicht zu diagnostizieren währe und 3. das er nicht auf Verbote reagiert, kann auch einfach an mir liegen, da ich meistens in einem lieben, freundlichen Tonfall mit dem Sohn spreche und Verbote meistens als Bitte, doch damit aufzuhören (was auch immer er grade tut) formuliere. Es war wie eine Erleuchtung. Ich bekam zwar den nächsten Schlag in den Nacken, da ich viel zu lasch erzogen hatte, aber das war ein Lösungsansatz, mit dem ich auch arbeiten konnte.
Es war aber an diesem Tag nicht der letzte Hieb, den das Leben für mich bereit hatte. Der 22.12. ist ein Mittwoch. Mittwochs hat meine Chefin immer frei. Da musste also etwas im Arbeitsplam geändert werden. Ordentlich, wie ich ab und zu mal bin, fuhr ich gleich rüber zur Buchhandlung und teilte meine Nöte mit. Tja, meine Chefin hatte nur selber andere Sorgen und zwar diese, wie sie mir schonend beibringt, das ich zum 30. November aus wirtschaftlichen Gründen entlassen bin. Rumms, da haste, friss oder stirb. Ehrlich gesagt, hatte ich mich schon selber mit dem Gedanken getragen, zu kündigen (natürlich mit der Vorarbeit, das ich dann bereits anderweitig eine Anstellung habe), aber das auch erst nach dem Weihnachtsgeschäft. Mit einer Entlassung genau zum Beginn der umsatzstärksten Zeit habe ich wirklich nicht gerechnet. Tja, so kann es kommen, oder?
Gestern abend nun, mein Kind stopfte seine Abendbrotstulle mit mäßigem Eifer in sich hinein (ich zwinge ihn nicht, etwas zu essen, wenn er keinen Appetit hat, ist es mir recht, er wird schon essen, wenn er Hunger hat ... ist meine Devise) dachte ich mir: "Zur Zeit ist zwar irgendwie alles so ein weig beschi...en, aber wenigstens ist dein Sohn gesund." Was soll ich sagen: als ich ihn ins Bett bringen wollte, spielte er die Szene aus "Der Exorzist" nach, wo so furchtbar viel Erbsensuppe verbraucht worden war. Er kotzte (ja, ich schreibe Kotzen, das war kein Brechen mehr) alles voll: sich selbst, sein Kissen, sein Kuschelkissen, die Decke, das Lacken, seine Schlafsöckchen. Mist. Das eigentlich noch recht wache Kind in die Badewanne gesteckt, nebenbei den Bettbezug ausgespült und mit ein wenig Hilfe das Kind bald sauber und trocken in ein frisch bezogenes Bett gesteckt. Aber zu früh gefreut. Nach zehn Minuten etwa hörte ich schlimme Geräusche und das Kopfkissen war voll ... er natürlich auch. Alles frisch gemacht und das Kind bei mir auf dem Schoß behalten, bis es schlief. Wieder ins Bett, schön in Seitenlage, falls nochmal gebrochen wird. ... Es wurde. Nach dem nächsten Mal legte ich den armen kleinen Wurm ins große Bett und mich gleich daneben. Nach einem letzten kurzen Würgen schliefen wir beide dann - so bis um zwei etwa. Da war laut meinem Sohn die Nacht vorbei und er wollte unbedingt etwas zu trinken haben. Ich Hornochse habe es ihm auch noch gegeben, denn keinen 90 Sekunden, nachdem er getrunken hatte, kam alles wieder hoch. Kissen nass, Schlafanzug hin, hach ja, aber das kannten wir ja von dem Abend schon. In meiner Verzweiflung bei ich mit dem Kind in die Wohnstube, damit er sieht, das nichts los ist und auch, damit er mal ein wenig in der Vertikalen war. Nutzte nix. Nach einem letzten gefühlten halben Liter (geschickt aufgefangen mit einem Handtuch) kuschelte er sich auf meinen Schoß und ließ sich von mir mit ins Bett nehmen. Schlafausbeute: ca. 5 Stunden = irgendwie zu wenig.

Mein Schlusskommentar. Shit happens, aber ab und zu kommt es einfach noch schlimmer.

Freitag, 22. Oktober 2010

*schneuz*

Gestern ist Loki schmidt gestorben und hier findet sich ein zum Weinen schöner Nachruf.