Das Gras wächst auch nicht schneller, wenn man dran zieht.

Samstag, 5. Juni 2010

Erbgut

Als ich diese Woche Dienstag morgens ins Kinderzimmer kam, erwartete mich ein freudestrahlendes Kind und ein mörderischer Gestank. Mein kleiner Schatz hatte sich aus seinem Schlafsack gefummelt, seinen Schlafanzug ausgezogen und weil er scheinbar gerade so in Fahrt war, die Windel gleich mit. Das Dumme war nur, das die Windel so richtig voll war mit den ganz tollen Sachen. Den besagten Inhalt hatte mein Sohn künstlerisch wertvoll über das Gitterbett, die Laken, ein nahes Bücherregel (die Bücher hatte ich schon vor einer Weile um geräumt, als er anfing, sie sich morgens "anzusehen") und natürlich sich selbst verteilt.
Ich habe leider nicht so schnell geschaltet und hab kein Foto gemacht, mein erster Reflex war es, das Kind unter den Achseln zu nehmen und gleich in die Badewanne zu verfrachten. Dort erstmal mit der Dusche den gröbsten Schmutz runter gespritz und nachdem ich mein Kind endlich wieder als das meine erkannte, ließ ich ihm Wasser ein, um noch eine Weile einzuweichen und rumzuplanschen.
Während die kleine Wasserratte quietschend in der Wanne rumtollte, hatte ich das Vergnügen, das Laken so vorsichtig wie möglich abzuziehen, um nicht noch mehr Schaden anzurichten. Ab und an, während ich meiner appetitlichen Arbeit nachging, musste ich ein wenig lachen, denn von mir gibt es ein Foto, wie ich, noch kein Jahr alt, das selbe geschafft habe wie mein Sohn. Und auf dem Foto gucke ich genauso stolz und freudig wie mein Kind mich angesehen hatte. Es liegt wohl in der Familie.
So richtig lustig wurde es allerdings erst, als meine Schwiegermutter zum Frühstück auftauchte. Als sie zur Wohnungstür rein kam, hockte ich gerade vor der Badewanne und spülte das Bettzeug nochmals durch, bevor ich ihm einen Kochwaschgang spendierte. Bei Brötchen und einem Frühstücksei konnten wir ordentlich kichern über die ganze Aktion.
Den Geruch hab ich allerdings nur bedingt bis zum Abend aus dem Zimmer bekommen.

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